canada news: Edmonton Oilers

Hi,

Also Eishockey ist hier nicht nur ein Sport, nicht nur Nationalsport sondern Lebensphilosophie. Da wir in jener Stadt gelandet sind, in der der wohl weltweit bislang beste Eishockeyspieler, Wayne Gretzky, Ende der 1980er gespielt hat und der Hype um seine Person und um seinen Club, die Edmonton Oilers, heute immer noch in der ganzen Stadt spürbar ist, mussten wir uns natürlich zumindest einmal ein Spiel der Edmonton Oilers ansehen. Der Rexall Place, die Heimstädte der Oilers, ist vergleichbar mit der Wiener Stadthalle, 17.000 Personen passen da rein.

Leider sind die Glanzzeiten der 1980er Jahre, wo man 5 x die Nordamerikanische Hockey Liga (NHL) beherrscht und gewonnen hat, vorbei. Die Oilers liegen heuer von 30 Teams aus Amerika und Canada abgeschlagen am letzten Platz! Trotzdem ist die Halle ausverkauft und auch wenn sichtlich nicht alle kamen die Karten hatten, war die Halle ziemlich voll, ich würd’ meinen da waren 95 % der Plätze besetzt. Und die Oilers spielten gegen die St. Louis Blues, auch nicht gerade ein Spitzenteam der NHL. Daran kann man schon erkennen, wie wichtig diese Eishockeymannschaft für die Edmontonier ist. Ich glaube nicht, dass der Letztplatzierte der Österreichischen Fußball Bundesliga, wenn’s um nix mehr geht, 95 % Stadionauslastung schafft. Ich konnte 2 Monate im Voraus gerade noch 2 Karten ganz oben am Juchu ergattern. Ok, es ist Ende der regulären Saison und alle hofften vor 2 Monaten noch es würde jetzt um etwas gehen. Das Publikum war erstaunlich bunt gemischt, vom fast Neugeborenen bis zur 90-jährigen grandma. Ein weiteres Indiz für den Fanatismus hier zeigte sich an der Bekleidung der jüngsten Zuseher: die waren noch kein Jahr alt aber schon in Oilersstrampler, Oilershaube und Oilershandschuhe.

Den Umständen entsprechend war die Stimmung nicht so schlecht glaub ich – wir haben ja keinen wirklichen Vergleich. Bei der 1:0 Führung bekamen wir jedoch einen Eindruck wie es wohl sein würde, wenn die Oilers um die Meisterschaft mitspielen. Leider hielt die Freude nur ganze 17 Sekunden – da fiel das 1:1. Und schlussendlich mussten die Oilers mit 1:2 ihre 12te Niederlage in Serie einstecken :-( ! Die Anfahrt war auch eher vermurkst, da ist schon eine Stunde vor Beginn ziemlicher Stillstand rund um den Rexall Place. Also ähnlich wie wenn bei uns die Fußball-Nationalmannschaft im Ernst-Happel-Stadion gegen Italien spielt, oder sich die Schifahrer in Kitzbühl die Streif runterstürzen. Wir sind dann noch auf einen Parkplatz verwiesen worden der doch ein ziemliches Stück weg ist von der Halle und 12 CAD kostet. Sabine hatte alle Hände voll zu tun mich zu beruhigen ;-) – ich hasse nämlich Stau, bin solchen hier auch nicht mehr gewöhnt und wollte den Beginn keinesfalls verpassen – in Nordamerika gibt’s normalerweise immer eine ziemlich coole, monströse Mannschaftsvorstellung – die leider letztendlich etwas enttäuschend war! Aber alles in allem war es für uns ein sehr netter und abwechslungsreicher Abend, da in uns ja noch nicht soooo das Oilers-Herz schlägt. Aber wir hoffen doch auf eine bessere nächste Saison und werden uns das sicher noch mal anschauen – aber dann bei der Anfahrt eine Kombination aus Auto und Öffis wählen. Vorläufig nächstes Großevent: U2 Konzert im Sommer, da die Olympiade doch eher außer Reichweite ist – ich werde berichten….